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© Anand Anders
Die Apfelsorte „Topaz“ ist hausgartentauglich

Obstbäume pflanzen: Welcher Apfelbaum ist der richtige für meinen Garten?

Noch ist Pflanzzeit für Obstbäume. Die Auswahl ist groß, aber nicht jeder Baum ist für Hausgärten geeignet.

Landkreis Schweinfurt. Viele Gartenbesitzer wünschen sich vor allem Obstsorten im Garten, die sie aus dem Supermarkt kennen. Diese Sorten gehören aber in die Hände des Profi-Anbaus, meint Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, Brigitte Goss. Sie berät zu allen Gartenfragen im Landkreis Schweinfurt und ruft Gartenbesitzer auf, sich vor der Pflanzung von Obstgehölzen genau zu informieren.

Nummer eins der Obstgehölze sind Apfelbäume. Zentrales Kriterium für die Wahl einer Apfelsorte ist die Geschmacksvorliebe der Gartenbesitzer. In der Regel sind die Geschmäcker durch handelsübliche Apfelsorten wie „Elstar“, „Golden Delicious“, „Pink Lady“, „Braeburn“ oder „Gala“ geprägt. Diese Sorten sind aber nicht hausgartentauglich. Sie sind anfällig für Pilzerkrankungen oder anspruchsvoll in der Pflege und im Schnitt.

„Elstar“- Fans werden mit der schorfanfälligen Originalsorte vermutlich nicht glücklich. Schorf verursacht dunkle, geschmacksmindernde Flecken auf der Frucht. Eine hausgartentaugliche Alternative ist die Sorte „Santana“. Sie wird schon ab Anfang September reif und ist sogar für Allergiker geeignet.

Ein Apfeljuwel: der „Topaz“

Ein weiteres Apfeljuwel ist der „Topaz“. Die Fürchte dieser Sorte der „Elstar“- Kategorie sind sehr lange bis ins Frühjahr lagerfähig. Auch wenn die Lagerbedingungen nicht optimal sind, wird „Topaz“ nicht runzelig wie der Apfelklassiker „Boskoop“. Der „Boskoop“ ist zwar eine echte Apfellegende, doch auch er hat im Hausgarten seine Tücken. Da er sehr wüchsig ist, erfordert der Schnitt des Baumes viel Erfahrung. Aus verschiedenen Gründen ist auch nicht jedes Jahr mit einer guten Ernte zu rechnen. Diese Beispiele zeigen, dass sich bei der Wahl der Sorte entscheidet, wie viel Freude, aber auch Probleme und Aufwand ein Obstbaum bereiten kann.

Und was ist mit Obstarten wie Birne und Kirsche? Birnen brauchen warme Standorte und gute Böden. Viele Gartenbesitzer sind wegen des Befalls mit Birnengitterrost verunsichert. Hier wird es auch in naher Zukunft keine resistenten Sorten geben. Deshalb rät die Gartenfachberaterin den Gartenanfängern, auf Birnen im Garten zunächst zu verzichten.

Kirschbäume sind relativ pflegeleicht

Kirschbäume dagegen sind relativ pflegeleicht. Allerdings gibt es viele Sorten, die auf Befruchtersorten in der Nähe angewiesen sind. Selbstfruchtende Sorten sind „Lapins“, „Grace Star“ und „Sunburst“. Kirschen können als Hochstamm zu stattlichen Bäumen heranwachsen. Dennoch können diese Obstbaumriesen auch auf kleinstem Raum gedeihen, wenn sie in der Baumschule auf eine schwachwachsende Unterlage veredelt wurden. Dies gilt übrigens für alle Obstbaumarten wie Apfel, Birne, Kirsche, Pflaumen und sogar für den Walnussbaum.

Tipp: Weitere Informationen zu Obstsorten, Schnitt und Pflege gibt es auf der Internetseite der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim unter den Stichworten „Freizeitgartenbau, Fachinformationen, Obst“.

Alle empfehlenswerten Apfelsorten finden Sie hier:

https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenakademie/dateien/3162b_apfelsorten.pdf