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© Anand Anders
Von links: Stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann, Landrat Florian Töpper, die Geehrten Peter Vollert, Silvia Kirchhof und Erich Rößner sowie stellvertretender Landrat Thomas Vizl und stellvertretende Landrätin Christine Bender.

Höchste Auszeichnung des Landkreises an drei Persönlichkeiten verliehen

Silvia Kirchhof, Erich Rößner und Peter Vollert haben bei einem Festakt in Handthal die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt erhalten

Landkreis Schweinfurt. Der Landkreis Schweinfurt hat mit Silvia Kirchhof (Gerolzhofen), Erich Rößner (Sulzheim-Alitzheim) und Peter Vollert (Üchtelhausen) drei neue Inhaber der Ehrenurkunde des Landkreises. Die Auszeichnung auf Lebenszeit verlieh Landrat Florian Töpper bei einem Festakt im Steigerwald-Zentrum in Handthal im Rahmen des jährlich stattfindenden Kreisehrenabends.

An die drei neuen sowie die rund 60 der Einladung gefolgten weiterenEhrenurkundeninhaberinnen und -inhaber gerichtet, sagte Landrat Florian Töpper: „Unser Landkreis ist Ihnen zu Dank verpflichtet. Abende der Begegnung mit Ihnen geben Inspiration und Zuversicht, denn Sie alle leisten Vorbildliches für unsere Gesellschaft.“ Er lobte das herausragende Engagement „für unseren Landkreis, für seine Menschen, für seine Landschaft“ und erklärte: „Sie sind im besten Sinne prägend für unseren Landkreis.“

Silvia Kirchhof

Silvia Kirchhof erhält die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt für ihr inspirierendes und kreatives Engagement um die Kultur im Landkreis. Bereits in der Familie kam sie mit Kunst und Kultur in Berührung. Der frühe Wunsch, sich später beruflich der Schauspielerei zu widmen, blieb für Kirchhof prägend.

Ihr künstlerisches Profil hat sie unter anderem in den Bereichen Gesang, Schauspiel und Regie mit zahlreichen Lehrerinnen und Lehrern entwickelt. Im Bereich Clownerie spezialisierte sie sich als Klinikclown. 2007 war sie Mitbegründerin des Vereins „Klinikclowns Lachtränen Würzburg e.V.“. Dort ist sie als Klinikclown „Machnix“ seit vielen Jahren in Kinderkliniken, Senioren- und Behinderteneinrichtungen aktiv.

2011 gründete sie das Amateurtheater „Kleines Stadttheater Gerolzhofen“. Unter ihrer künstlerischen Leitung prägen seitdem Großprojekte, Veranstaltungsreihen und kleinere Inszenierungen das Theaterleben in der Region und darüber hinaus. Einen Schwerpunkt bilden Inszenierungen auf der Basis historischer und regionaler Ereignisse. So wurde „Fräulein Schmitt und der Aufstand der Frauen“ als Freilichttheater im Jahr 2015 in Gerolzhofen uraufgeführt.

Kirchhofs künstlerisches Schaffen ist vielfältig und brachte ihr überregionale Anerkennung und Bekanntheit. Mit ihrem Ehemann Achim Hofmann tritt sie als Duo „Café Sehnsucht“ seit Jahren gemeinsam auf. 2022 führte sie Regie beim Freilichtstück „Robin Hood – eine Legende“ für den Verein „Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf“. Silvia Kirchhof wurde durch ihr Wirken zu einer wichtigen Kulturbotschafterin nicht nur für Gerolzhofen, sondern für den gesamten Landkreis Schweinfurt – und darüber hinaus.

Erich Rößner

Erich Rößner wurde die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt aufgrund seines langjährigen Engagements für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt im Landkreis Schweinfurt verliehen. Als Ältester von drei Brüdern 1954 in Sulzheim-Alitzheim geboren, wuchs er auf dem elterlichen, landwirtschaftlichen Betrieb in Alitzheim auf und verstand sich stets als naturverbundener Mensch. Der Naturschutz rückte bereits früh in seinen Fokus, er wollte sich dem für ihn bereits in jungen Jahren deutlich erkennbaren und sich stetig fortsetzenden „Raubbau an der Natur“ entgegenstellen.

Nach der Schulausbildung studierte er Landespflege in Freising-Weihenstephan. Dort lernte er im Rahmen eines Praktikums Dr. Georg Sperber vom Bayerischen Staatsforst kennen, der nach den Grundsätzen naturnaher Waldwirtschaft arbeitete. Mit ihm hatte Rößner das richtige Vorbild für seine spätere Arbeit als Diplom-Ingenieur für Landespflege und leidenschaftlicher Naturschützer. Seine langjährige Tätigkeit in der Vorstandschaft der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Schweinfurt und in der Ortsgruppe Gerolzhofen zeichnen ihn besonders aus.

Seit 1986 ist er als Naturschutzwächter des Landkreises Schweinfurt tätig. In dieser Funktion ist er in den ihm zugewiesenen Schutzgebieten präsent und achtet darauf, dass Bürgerinnen und Bürger die Regelungen der jeweiligen Schutzgebietsverordnung einhalten. Sein Wirken ist stets geprägt durch Fachwissen, Augenmaß und vor allem den Blick für das Machbare. Mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Schweinfurt pflegt er eine gute, freundliche und konstruktive Zusammenarbeit.

Er führt interessierte Gruppen durch die örtlichen Naturschutzgebiete „Sulzheimer Gipshügel“, „Riedholz und Grettstädter Wiesen“ sowie das Vogelschutzgebiet „Alter und Neuer See“. Sein Wissen über Baumschnitt und Pflanzenbestimmung gibt er in Kursen in Zusammenarbeit mit der VHS, Gartenbauvereinen oder dem Bund Naturschutz weiter. Zudem organisiert er Ferienspaß-Aktionen in seiner Heimatgemeinde Sulzheim.

Peter Vollert

Peter Vollert hat die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt aufgrund seines herausragenden und langjährigen Engagements für Kunst und Kultur in der Stadt und im Landkreis Schweinfurt erhalten. Geboren 1940 in Üchtelhausen und dort aufgewachsen, begann er nach dem Ende der Schulzeit eine Lehre als Bildhauer. Er lernte von bekannten Meistern wie August Storr und Karl Rissler in Freiburg und kam 1959 schließlich zurück in die Heimat und arbeitete bei Heinrich Söller in Schweinfurt.

Mit 26 Jahren hat er 1966 erfolgreich die Meisterprüfung abgelegt. Als Steinmetzmeister machte er sich 1972 selbständig und war als freischaffender Bildhauer 1974 Gründungsmitglied der Gruppe „Schweinfurter Künstler“. Als Kulturschaffender trägt er bis heute maßgeblich zum Erscheinungsbild seiner Heimatgemeinde Üchtelhausen sowie auch des ganzen Landkreises, der Stadt Schweinfurt und darüber hinaus bei. Zu seinen bekannten Werken zählt der „Heilige Bruno“ in Niederwerrn, der „Röthleiner Bär“, das „Gäßbockbrünnla“ in Üchtelhausen, aber auch der Altar mit Tabernakel in der Üchtelhäuser Kirche und die bekannten Schweine im „Schweinfurter Zürch“. Für seine Bildhauerkunst ist er auch vom Bezirk Unterfranken im Wettbewerb „Gestaltung von Bildstöcken nach alter Tradition“ ausgezeichnet worden.

Durch sein langjähriges Wirken ab 1966 im Gemeinderat Üchtelhausen hat er seine Heimatgemeinde mitgeprägt. Seit September 2018 ist er Ehrenbürger der Gemeinde Üchtelhausen. Er ist bis heute als Bildhauer aktiv und arbeitet an verschiedenen Projekten.

Info zum Kreisehrenabend und zur Ehrenurkunde des Landkreises:

Die Auszeichnung gilt als eine Art Ehrenbürgerschaft des Landkreises Schweinfurt. Als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung erhalten Personen, die sich um den Landkreis Schweinfurt besonders verdient gemacht haben, die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt. Die Vorsitzenden der Fraktionen des Kreistags des Landkreises Schweinfurt unterbreiten dem Landrat die Vorschläge für die Verleihung. Der Kreistag beschließt, wem die Ehrenurkunde verliehen wird.

Als besonderer Verdienst zählt auch eine mindestens 18-jährige Mitgliedschaft im Kreistag des Landkreises Schweinfurt sowie eine mindestens achtzehnjährige Tätigkeit als erste Bürgermeisterin beziehungsweise erster Bürgermeister einer kreisangehörigen Stadt, eines kreisangehörigen Marktes oder einer kreisangehörigen Gemeinde des Landkreises Schweinfurt.

Die Aushändigung erfolgt durch den Landrat im Rahmen des Kreisehrenabends. Die Verleihung findet jährlich statt. Die Zahl der lebenden Inhaber der Ehrenurkunde des Landkreises soll 100 nicht übersteigen. Nach Verleihung der Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt werden die Ausgezeichneten auf Lebenszeit zum Kreisehrenabend eingeladen.