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© Anand Anders
Schon nach einem Jahr kann unter guten Bedingungen aus dem Falllaub lockere Erde entstehen

Gartenarbeiten im November - Tipps der Kreisfachberaterin

Antworten auf die häufigsten Fragen zum Garten im Herbst

Landkreis Schweinfurt. Das Gartenjahr geht zu Ende und viele Gartenbesitzer machen jetzt ihren Garten winterfest. Brigitte Goss, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Schweinfurt, beantwortet hier die vier am häufigsten gestellten Fragen in Sachen Laub, Pflanzzeiten, Winterschutz und Schnitt der Pflanzen.

Kann man im Herbst alles bedenkenlos pflanzen?
Der Herbst ist mittlerweile die beste Pflanzzeit für die meisten Stauden, Sträucher und Bäume. Der Boden ist noch warm genug, so dass sich in dem feuchten Boden Wurzeln bilden, gut anwachsen und somit die besten Voraussetzungen haben, einen heißen trockenen Sommer schadlos zu überstehen. Doch aufgepasst: Nicht jede blühende Herbststaude übersteht so jung den Winter. Herbstanemonen und Gartenchrysanthemen sind im ersten Jahr etwas frostempfindlich. Man sollte diese Pflanzen im ersten Winter gut mit Reisig und Laub abdecken.

Wohin mit dem Herbstlaub?
Zuerst sollte man soweit es geht, das Laub von den Bäumen in Blumen- und Staudenbeeten liegen lassen. Dort finden Marienkäfer und Co Unterschlupf im Winter. Bis zum Frühjahr ist dann das Laub zum großen Teil verrottet. Laub auf dem Rasen, auf Bodendeckern und mediterranen Kräutern schadet hingegen dem zarten Grün.

Laub ist ein wertvolles Gut – verrottet ergibt es eine feinkrümelige unkrautfreie Erde. Dazu sollte man das Laub auf dem Rasen verteilen und mit dem Rasenmäher zerkleinern. Dann das zerkleinerte Laub mit dem Rasenschnitt, Hornspänen oder etwas Mist von Hühnern, Hasen oder Pferden schichtweise in einen gesonderten Kompostbehälter oder in einen großen Drahtkorb geben. Wichtig: Der Behälter sollte auf dem gewachsenen Boden stehen.

Unter optimalen Bedingungen kann man schon in einem Jahr die Erde verwenden. Blätter mit Echtem Mehltau können auf dem Kompost. Andere Blatterkrankungen, wie Sternrußtau an Rosen oder Falscher Mehltau an Gurke gehen bei einer guten Kompostwirtschaft von zwei bis drei Jahren zu Grunde.

Was soll im Herbst geschnitten werden?
Im Herbst sollte man so wenig wie möglich schneiden. Bäume können die Schnittwunden nicht mehr ausreichend verschließen – dies sind offene Türen für Pilzerkrankungen. Zudem sind Äste und Zweige Windstopper und bieten Schutz für Vögel. Schnittmaßnahmen sollten also in den Februar verschoben werden, wenn die kältesten Nächte vorbei sind. Dies gilt besonders für Obstgehölze.

Hier die goldenen Regeln:

  • Je früher, vor allem Obstbäume, geschnitten werden (Herbst, Winter), desto stärker treiben sie im Frühjahr aus.
  • Je später Obstbäume geschnitten werden (März, April), desto schwächer ist der Austrieb.
  • Alle Pflanzen, die im Spätsommer bis Herbst blühen (Sommerflieder, Bartblume) werden immer im Frühjahr (März, April) zurückgeschnitten.
  • Gräser werden im Februar zurückgeschnitten
  • Weintraubenstöcke im Winter bis Februar schneiden.

Welche Pflanzen brauchen einen Winterschutz?
Generell sollten selbst empfindliche Pflanzen nicht zu früh und zu dick eingepackt werden. Viele Gewächse brauchen eher Schutz vor austrocknenden kalten Ost- oder Nordostwinden und der Wintersonne an Frosttagen als vor Frost. Ein Schatten spendendes Brett kann den Stamm von Aprikosen, Pflaumen oder Kaki schützen. Feigen packt man am besten locker mit einer Bastmatte ein. Das Innere kann dann mit Falllaub gefüllt werden. Frisch gepflanzte Rosen und Tafeltraubenstöcke sollten nach der Pflanzung mit Erde angehäufelt werden. Mit Fichten- und Tannenreisig schützt man ausgepflanzten Rosmarin und Thymian sowie alle frischen gepflanzte Gewächse. Das hat aber noch etwas Zeit. Denn zu diesem Zweck kann der ausrangierte Weihnachtsbaum mit seinen Ästen noch einen Beitrag im Garten leisten.