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© Anand Anders
Im Bild von links: Manuel Kneuer, Erster Bürgermeister der Gemeinde Gochsheim; Ulrich Werner, Erster Bürgermeister der Gemeinde Bergrheinfeld; die Geehrten: Norbert Mohr, Hilmar Spiegel und Karl-Heinz Winkelmann; Landrat Florian Töpper und Horst Herbert, Erster Bürgermeister der Gemeinde Kolitzheim.

Drei Persönlichkeiten aus dem Landkreis Schweinfurt erhalten Verdienstmedaille

Norbert Mohr, Hilmar Spiegel und Karl-Heinz Winkelmann erhalten Auszeichnung der Bundesrepublik für ihr gesellschaftliches Engagement

Landkreis Schweinfurt. Im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier hat Landrat Florian Töpper drei Persönlichkeiten aus dem Landkreis Schweinfurt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.

Landrat Töpper betonte im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Landratsamt: „Durch Ihren gleichermaßen vielfältigen wie andauernden ehrenamtlichen Einsatz tragen Sie viel zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei, dessen Bedeutung uns gerade in der Pandemie deutlich vor Augen geführt wird. Damit sind Sie ein Vorbild für viele. Ich freue mich daher sehr, Ihnen heute die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aushändigen zu dürfen.“

Die Ausgezeichneten im Einzelnen:

Norbert Mohr aus Bergrheinfeld engagiert sich seit über 21 Jahren ehrenamtlich in der „SHG (Selbsthilfegruppe) diabetischer Kinder und Typ 1 - Diabetiker 97 e. V. Schweinfurt“. Die Selbsthilfegruppe unterstützt Familien mit Kindern und Jugendlichen, die an Diabetes erkrankt sind, sowie insulinpflichtige junge Erwachsene in der Region Main-Rhön. Mohr ist seit 1999 als Vorstand des Vereins tätig. Seine Aufgaben haben sich über die Jahrzehnte stets erweitert. Hierzu zählen u.a. die Kontaktpflege zu Mitgliedern, Referenten, anderen Selbsthilfegruppen und Diabetologen oder Vertreter/innen der Pharmaindustrie, das Stellen von Förderanträgen, die Organisation von Veranstaltungen oder die Gestaltung und Verteilung von Informationsmaterial. Norbert Mohr steht darüber hinaus Betroffenen immer zuverlässig mit Rat und Tat zur Seite. Dass die SHG einer der größten Selbsthilfegruppe auf diesem Gebiet in ganz Deutschland ist, das ist nicht zuletzt auch der Verdienst von Norbert Mohr, als entscheidender Impulsgeber und Motor.

Das Engagement von Hilmar Spiegel aus Kolitzheim (Zeilitzheim) ist vielfältig: Seit mehr als 27 Jahren ist er als einer von zwei Kreisarchivpflegern des Landkreises Schweinfurt tätig und damit zuständig für die Betreuung und Strukturierung des Archivs von 15 Gemeinden. Zudem wirkt er seit mehr als drei Jahrzehnten nicht nur als Vorstand im historischen Arbeitskreis Zeilitzheim mit, sondern ist dort u.a. auch Organisator von diversen Ausstellungen und Vorführungen, Ideengeber und Finanzverwalter. Ein besonderes Anliegen ist Spiegel auch die Aufarbeitung der jüdischen Geschichte Zeilitzheims und die lebendige, mit Blick auf die Verbrechen der NS-Zeit auch schmerzliche Erinnerung an das fränkische Landjudentum. Die Erlöse aus den Veranstaltungen des historischen Arbeitskreises kommen dabei stets der Gemeinde Kolitzheim und dadurch der Dorfgemeinschaft Zeilitzheim zugute. Auch musikalisch bringt sich Spiegel ein, zum Beispiel seit 1959 als aktives Mitglied und Bläser im Posaunenchor Zeilitzheim. Bereits 2014 würdigte der Landkreis Schweinfurt ihn für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement mit der Verleihung der Ehrenurkunde.

Auch Karl-Heinz Winkelmann aus Gochsheim erhält aus ganz unterschiedlichen Gründen die Bundesauszeichnung. Neben seinem vielfältigen Engagement als Mitglied der CSU seit 1971, bringt sich Winkelmann als leidenschaftlicher und erfolgreicher Radfahrer mit seinem Fachwissen immer wieder als Mitglied des Historischen Förderkreises Gochsheim-Weyer in die Fahrradabteilung ein. Zudem ist Winkelmann seit 1966 Mitglied im „Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V.“, wo er dem Formalausbildungszug, also dem Ehrenzug, der Kreisgruppe Schweinfurt/Hassberge angehört. Außerdem zählt Winkelmann zu den Gründungsmitgliedern der Seniorenunion Schweinfurter Land im Jahr 2000, wo er verschiedene Ämter inne hatte. Ausschlagend für die Ehrung war schließlich der Schicksalsschlag um die schwere Erkrankung von Winkelmanns Ehefrau Karin. Von 2002 bis zu ihrem Tod 2018 leistete Winkelmann die rundum-Pflege seiner Frau mit großer Hingabe.