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© Anand Anders
Bürgermeister Richard Köth (links) und Landrat Florian Töpper (Sechster von rechts) begrüßten eine Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung unter der Leitung von Andreas Brunner (Siebter von rechts) am Windstützpunkt im Landkreis Schweinfurt.

Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung besuchte Windstützpunkt

Kommunalpolitiker informierten sich über Windkraft und erneuerbare Energien

Landkreis Schweinfurt. Landrat Florian Töpper sowie Schwanfelds Bürgermeister Richard Köth haben vor Kurzem eine Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung am Windstützpunkt begrüßt. Die insgesamt 23 Teilnehmer mit kommunalpolitisch geprägtem Hintergrund informierten sich zusammen mit Seminarleiter Andreas Brunner im Rahmen eines Seminars zur Umwelt- und Energiepolitik direkt vor Ort im Landkreis Schweinfurt über die bayerische Ausprägung der Energiewende und die daraus resultierenden Chancen und Risiken. Dies insbesondere auch unter dem Hintergrund, als dass der Landkreis Schweinfurt ein „Hot-Spot“ der Energiewende ist.

Die Bayerische Staatsregierung beschloss bereits im Jahr 2011 in ihrem Energiekonzept „Energie innovativ“ Kernziele für die Energiewende in Bayern. Unter anderem soll bis zum Jahre 2021 die Hälfte der bayerischen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die Windenergie soll hierbei zusammen mit der Photovoltaik den größten Anteil des Zuwachses ausmachen.

Um qualifizierte Anlauf- und Informationsstellen zu schaffen, wurde die Einrichtung von Windstützpunkten beschlossen. Einer der bayernweit vier Windstützpunkte ist im Landratsamt Schweinfurt angesiedelt und sieht sich als Bindeglied zwischen Bürgervertretern, Genehmigungsbehörde und Projektierern. Der Windstützpunkt soll objektiv und ausgewogen über die Vor- aber auch Nachteile informieren und damit insgesamt die Akzeptanz für die Windkraft erhöhen. Auch wenn seit Einführung der 10H-Regel der Ausbau der Windkraft de-facto zum Erliegen gekommen ist, besteht jedoch weiterhin ein großes Informationsbedürfnis wie auch der jüngste Besuch erneut zeigte.

„Die Erzeugung von regenerativer Energie ist nicht nur eine Möglichkeit zur Schonung von Ressourcen, sondern wirkt sich in der Region Schweinfurt auch unmittelbar wirtschaftlich aus. Neben dem Erhalt von Arbeitsplätzen in der Industrie, vor allem im Bereich der Windanlagen, stellen mittlerweile Aufträge für Installation und Wartung von Anlagen im gesamten Bereich der erneuerbaren Energien für Handwerk und Mittelstand einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar“, sagte Landrat Töpper in seiner Begrüßung. Aus den genannten Gründen hat der Landkreis ein LEADER-Projekt angestoßen, welches den Windstützpunkt zu einem Zentrum für erneuerbare Energien weiterentwickeln soll.

Bürgermeister Richard Köth wiederrum demonstrierte anhand verschiedener Messinstrumente die Kraft aber auch Wirkung des Windes. Er erläuterte am Beispiel der Gemeinde Schwanfeld, wie diese mit der Überplanung des Ortsgebiets eine kontrollierte Nutzung der Windkraft möglich gemacht habe und welche vielfältigen Auswirkungen sich hierbei auf die Gemeinde und die Bürger ergeben haben.

In der Diskussion äußerten sich viele Teilnehmer an einer kontrollierten Nutzung erneuerbarer Energien interessiert, stellten jedoch auch konstruktiv-kritische Nachfragen. Der Landrat gab abschließend zu bedenken, dass eine Energiewende auf Dauer nur funktionieren könne, wenn diese gut durchdacht sei und ein gesellschaftlicher Konsens über die unter Umständen auch für den einzelnen Bürger auftretenden Belastungen existierte.