Menü
© Anand Anders
Die Luftbildaufnahme zeigt den überschwemmten Ortsteil Eßleben am 6. Juli 2018.

Unwetter: Landrat dankt ehrenamtlichen Einsatzkräften der Feuerwehren

Kreisbrandinspektion zählte seit Mai 751 Unwettereinsätze

Landkreis Schweinfurt. Blitz, Donner, Hagel und sintflutartige Regenfälle – seit Mai sind mehrfach heftige Gewitter über den Landkreis Schweinfurt hinweggezogen. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und überschwemmte Felder sorgten vor allem für zahlreiche Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt. „Unsere Wehren sind im Moment wirklich extrem gefordert und ich möchte mich an dieser Stelle einmal herzlich für den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Männer und Frauen bedanken“, sagt Landrat Florian Töpper. Nach Auskunft der Kreisbrandinspektion Schweinfurt wurden seit 1. Mai bis 10. Juli 2018 insgesamt 751 Unwettereinsätze gemeldet. Insgesamt wurden 67 Feuerwehren alarmiert. „Die Einsätze verteilten sich auf 53 Ortschaften im gesamten Landkreis“, teilt Kreisbrandrat Holger Strunk mit. Mit über 160 Einsätzen waren die meisten bislang in Schwebheim.

Ansonsten verteilten sich die Schwerpunkte wie folgt (in Klammern jeweils die Ortsteile):

  • Dittelbrunn (Dittelbrunn und Hambach) ca. 89 Einsätze
  • Wasserlosen (Rütschenhausen, Schwemmelsbach, Greßthal, Wülfershausen und Burghausen ca. 30 Einsätze
  • Euerbach (Sömmersdorf und Euerbach) ca. 25 Einsätze
  • Schwebheim ca. 165 Einsätze
  • Kolitzheim (Oberspiesheim, Unterspiesheim, Herlheim) ca. 70 Einsätze
  • Gochsheim ca. 45 Einsätze
  • Sennfeld ca. 70 Einsätze
  • Röthlein ca. 40 Einsätze
  • Geldersheim ca. 25 Einsätze
  • Niederwerrn ca. 68 Einsätze
  • Werneck (Eßleben und Mühlhausen) ca. 35

Landkreis und Freistaat investierten in Gerätschaften für Hochwassereinsätze
Nicht selten kam es vor, dass die Feuerwehren auch ortsübergreifend im Einsatz waren. „Dies zeigt, wie gut und kameradschaftlich unsere Feuerwehren zusammenarbeiten und wie gut wir uns auf unsere vielen ehrenamtlichen Einsatzkräfte verlassen können. Dies ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt Landrat Töpper. Unterstützt wurden die Feuerwehren auch tatkräftig vom Technischen Hilfswerk Gerolzhofen, wie zuletzt am 6. Juli 2018 beim Anliefern und Befüllen von 1200 Sandsäcken in den Wernecker Ortsteilen Eßleben und Mühlhausen. Am Kreisbauhof in Niederwerrn wurden zusätzlich rund 2000 Sandsäcke befüllt. Hier kam auch wie schon bei den Unwettern in Schwebheim und Niederwerrn der sogenannte Abrollcontainer Hochwasser des Landkreises Schweinfurt zum Einsatz. Er steht im Kreisbauhof Niederwerrn und kann an eine Einsatzstelle gebracht werden oder zum Befüllen von Sandsäcken auf dem Kreisbauhof verwendet werden. In dem Container enthalten sind unter anderem eine Sandsackfüllmaschine, die 2016 für rund 14.000 Euro angeschafft wurde, sowie diverse Tauchpumpen, Wassersauger, Schwimmwesten, Stromaggregate, Wathosen und rund 50.000 Sandsäcke.

Bei künftigen Hochwassereinsätzen können die Feuerwehren ab sofort auch auf den sogenannten Gerätewagen Hochwasser zugreifen. Der Freistaat Bayern hat dieses Fahrzeug, welches seinen Standort bei der Feuerwehr Grafenrheinfeld hat, zur Verfügung gestellt. Es hat eine Pumpenleistung von insgesamt 35.000 Liter in der Minute. Ausgestattet ist der Gerätewagen unter anderem mit 18 elektrischen Hochleistungspumpen, drei tragbaren Stromaggregaten mit 13 kVA Dauerleistung, umfangreichem Schlauch- und Elektromaterial, Gerätschaften zur Verkehrsabsicherung und etlichem mehr. Beim Kreisfeuerwehrtag in Alitzheim am 1. Juli 2018 wurde den Feuerwehren des Landkreises Schweinfurt der Gerätewagen mit seinen Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. „Insgesamt ist der Landkreis Schweinfurt hier sehr gut aufgestellt. Nichtsdestotrotz zeigen uns allein die vergangenen Wochen, dass wir in Zukunft häufiger mit solchen Extremwetterlagen rechnen und umgehen müssen und trotz etlicher Vorkehrungen und schneller Einsätze nicht jeglicher Schaden von Allgemein- oder Privateigentum abzuwenden sein wird“, gibt Töpper zu Bedenken.