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© Anand Anders

„Kein Alkohol in der Schwangerschaft“ – Präventionsprogramm des Gesundheitsamts Schweinfurt gestartet

Neuer Workshop thematisiert Gefahren durch Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit

Stadt und Landkreis Schweinfurt. Jugendliche und junge Erwachsene frühzeitig über die Gefahren von Alkohol während der Schwangerschaft und Stillzeit informieren – Das ist das erklärte Ziel des neuen Präventionsprogramms des Gesundheitsamts Schweinfurt.

Gestartet ist der neue Workshop „Kein Alkohol in der Schwangerschaft“ kürzlich an der Heide-Schule Schwebheim. Fachkräfte der Stadt und des Landratsamts Schweinfurt gehen im Rahmen eines Workshops auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler ein und erklären ihnen, warum Alkoholkonsum für das ungeborene Kind eine große Gefahr darstellt.

Der neue Workshop besteht aus einer Lerneinheit von 90 Minuten. Auf interaktive Weise wird Jugendlichen und jungen Erwachsenen Wissen rund um die Gefahren durch Alkohol in der Schwangerschaft vermittelt. In einem Quiz gibt es nicht nur Wissensfragen, sondern auch Aufgaben, die pantomimisch, zeichnerisch oder als Gruppe gelöst werden sollen.

Zentrale Frage: Warum schädigt Alkohol das ungeborene Kind? Innerhalb weniger Minuten haben Mutter und Kind denselben Alkoholspiegel, denn der getrunkene Alkohol gelangt über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des Kindes. „Im Vergleich zur Mutter braucht das Kind jedoch aufgrund seiner noch nicht vollständig entwickelten Organe bis zu 10x länger als die Mutter, um ihn wieder abzubauen, sodass der Alkohol auch länger im Blut zirkuliert“, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kurz BZgA.

Insgesamt geht es dem Team nicht nur darum, auf die schädigenden Auswirkungen von Alkohol auf das ungeborene Kind hinzuweisen, sondern jungen Menschen Handlungsoptionen aufzuzeigen, die später eine Grundlage bilden für verantwortungsbewusste Entscheidungen.

Im Mittelpunkt des neuen Programms steht auch die sogenannte Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD). Geschätzt werden beispielsweise nach Angaben der BZgA in Deutschland jährlich mindestens 10.000 Kinder mit einer Form der Fetalen Alkoholspektrum-Störung geboren.

Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft können beispielsweise sein: Wachstumsstörungen, Herzfehler oder Nierenschäden, Verhaltensstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Schädigungen des zentralen Nervensystems mit Auswirkungen auf das Lernen, Gedächtnis und/oder Gefühls- und Reaktionshemmung.  Damit ist FASD die häufigste, nicht erbliche Behinderung, die ein Leben lang bleibt.

Das neue Programm ist Teil des HaLT-Projekts. „HaLT“ steht hier für „Hart am Limit“, dahinter steckt unter anderem Präventionsarbeit an Schulen, in Vereinen oder in den Gemeinden.

Die wichtigste Botschaft der HaLT-Standorte in der Stadt und im Landkreis Schweinfurt ist, dass sich die Krankheit zu 100 Prozent durch gänzlichen Verzicht auf Alkoholkonsum während Schwangerschaft und Stillzeit vermeiden lässt.
Kontaktmöglichkeiten zu den HaLT-Standorten in der Region Schweinfurt unter suchtprävention@schweinfurt.de oder halt@lrasw.de.

Weitere Informationen zum HaLT-Projekt unter www.halt-in-bayern.de