Landkreis Schweinfurt.Bis zu 90.000 Tonnen Boden, Bauschutt und sonstige mineralische Abfälle (sog. Inertabfälle) wurden in der Vergangenheit jährlich auf der Deponie Rothmühle entsorgt. Aktuell ist die Ablagerungsmenge deutlich geringer, da wegen des begrenzten Restverfüllvolumens der Deponie zuletzt die Zusammenarbeit mit einzelnen Kommunen beendet werden musste.
Der Landkreis Schweinfurt gewährleistet seit Jahrzehnten durch Entsorgung auf hohem technischen Niveau nicht nur die Entsorgungssicherheit für mineralische Abfälle in der Region, sondern trägt auch zum Schutz der Umwelt bei. Denn gerade bei mineralischen Abfällen, die aufgrund von Verunreinigungen nicht für eine Verwertung geeignet sind, ist es auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, diese aus dem Wirtschaftskreislauf zu nehmen. Durch eine geordnete und überwachte Ablagerung kann eine Verbreitung der Verunreinigungen unterbunden und Beeinträchtigungen von Umwelt und Gesundheit minimiert werden.
Mit dem nun erfolgten Spatenstich am Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle beginnt der Bau der Erweiterungsabschnitte auf einer Fläche von ca. 9 Hektar. „Wir schaffen dringend benötigtes Deponievolumen nach höchsten technischen Standards zum Schutz der Umwelt“, betonte Landrat Florian Töpper. Die neuen Deponieabschnitte entstehen abseits von größeren Bebauungen sowie weitestgehend nicht einsehbar von den Verkehrswegen.
„Der Landkreis ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und investiert nach sorgfältiger Planung und Abstimmung mit den Fachbehörden rund 18 Millionen Euro in die Entsorgungssicherheit der Region“, sagte Töpper. Der Landrat bedankte sich bei den Mitarbeitenden der Abfallwirtschaft (Töpper: „ein hochdynamisches Team“) für deren zuverlässige Projektsteuerung, ebenso dankte er dem Umweltausschuss und allen beteiligten Firmen.
„Der Betrieb einer Deponie unter Einhaltung der hohen Auflagen und Standards ist nur bei einer gewissen Mindestauslastung möglich“, erläuterte Thomas Fackelmann, der Leiter der Abfallwirtschaft im Landkreis Schweinfurt ist. Um die Entsorgungssicherheit möglichst langfristig aufrecht zu halten, dürfen laut Fackelmann auf den Deponieabschnitten nur regionale Abfälle überwiegend im Rahmen der kommunalen Zusammenarbeit angenommen werden. Um die Vorgaben einzuhalten, müsse kontinuierlich ein Auge auf die Mengenentwicklung und Herkunft der Abfälle gelegt werden. Geplant sei eine jährliche Ablagerungsmenge von ca. 30.000 Tonnen, also deutlich unter den Mengen früherer Jahre.
Mit dem Bau der Erweiterungsabschnitte ist die Auslastung des Abfallwirtschaftszentrums gesichert. Eine Reihe an geplanten und beschlossenen Projekten wie die grundlegende Ertüchtigung der Deponiegasabsaugung und -verwertung an den Altdeponien, die Aufbereitung des Biogases zu Biomethan und Einspeisung ins öffentliche Gasnetz, die Erneuerung der Werkstatt und der Sozialräume sowie die Realisierung weiterer Photovoltaikanlagen - bestmöglich mit Batteriespeicher - zur vorrangigen Deckung des Stromeigenbedarfs sind in den nächsten Jahren weitere wichtige Aufgaben, die die Mitarbeitenden in der Abfallwirtschaft umsetzen werden.