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© Luftbild Müller

Abschied nach fast 70 Jahren

Mit ihrem Abzug Ende 2014 verließen die US-amerikanischen Stationierungsstreitkräfte die Region Schweinfurt nach fast 70 Jahren Präsenz. Die Besetzung der Region durch US-amerikanische Truppen war am 11. April 1945 erfolgt. Insgesamt rund 4.800 Soldaten mit 6.400 Angehörigen verließen die Region, etwa 630 Arbeitsplätze von Zivilbeschäftigten gingen verloren und rund 3.000 Hektar vormals militärisch genutzte Flächen wurden in der Region Schweinfurt frei.

Konversionsmanagement

Im Landratsamt Schweinfurt wurde bereits im Jahre 2012 ein Konversionsmanagement eingerichtet mit dem Ziel, gemeinsam mit den Standortkommunen ein konsensuales sowie für die Region positives, bedarfs- und marktorientiertes Nachnutzungskonzept für die Konversionsflächen zu erarbeiten sowie die Flächen entsprechend zu entwickeln und zu vermarkten. Im Dezember 2013 gründete der Landkreis Schweinfurt gemeinsam mit den Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn sowie der Stadt Schweinfurt den „Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks“, der insbesondere mit Erschließung und Bauleitplanung für das Kasernenareal „Conn Barracks“ betraut ist.

Die Mitarbeiter des Konversionsmanagements des Landkreises Schweinfurt sehen ihren Aufgabenschwerpunkt in der Entwicklung der ehemalig militärisch genutzten Flächen für eine zivile Nachnutzung - in enger Zusammenarbeit mit den beteiligten Gemeinden, der Stadt Schweinfurt sowie allen Behörden und Verbänden!

Projekte des Konversionsmanagements

Im Rahmen des Konversionsmanagements wurde die Entwicklung der Konversionsflächen für eine zivile Nachnutzung unterstützt. Auch die Auswirkungen des Truppenabzugs auf die Region konnten damit analysiert werden. Durch die Projektförderung des Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie konnte der Landkreis damit beispielsweise die touristische Erschließung und insbesondere die Anbindung des Brönnhofs an das Rad- und Wanderwegenetz ermöglichen, eine Wohnungsmarktanalyse für die Gemeinden des Landkreises Schweinfurt durchführen und ein Leitbild für die Conn Barracks entwickeln. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, den betroffenen Institutionen, der Politik und den Unternehmen konnte so eine Zieldefinition für die angestrebten Veränderungen der Conn Barracks erarbeitet werden, die auch Orientierung für Interessenten und Investoren bietet. Ein weiteres Projekt war das Leerstandsmanagement und die (Re-) Aktivierung von gewerblichen Flächen und Immobilien. Dessen Ziel war die nachhaltige Nutzung von gewerblichen Flächen und Immobilien zu ermöglichen. Mit der Analyse des Ist-Zustands wurden entsprechende Flächen und Entwicklungspotenziale erhoben und analysiert, um schließlich Lücken und den Leerstand gewerblicher Flächen und Immobilien durch verschiedene Maßnahmen zu minimieren.

Weiterführende Informationen

Erschließungsplanung, SRP

Die Conn Barracks - Potentialfläche mit Bedeutung für Nordbayern

Die Conn Barracks, mit leistungsfähiger Anbindung an das Autobahnnetz, befindet sich am Stadtrand der Stadt Schweinfurt überwiegend auf den Gemarkungen der Gemeinden Geldersheim und Niederwerrn. Das Gelände ist aktuell noch im Eigentum des Bundes, der kommunale Erstzugriff gegenüber der BImA wurde jedoch Ende des Jahres 2022 erklärt. Das Wertermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Im Rahmen vorbereitender Machbarkeitstudien und der Anpassung der Flachennutzungsplanung hat sich gezeigt, dass die Realisierung eines Gewerbe- und Industriegebiets in den Conn Barracks möglich ist. Umfassen kann dieser bis zu 90 ha Nettobaufläche. Im zentralen Bereich des Gewerbeparks ist die Ansiedlung produzierender Betriebe mit erhöhten Emissionsanforderungen möglich, während in den Randgebieten (je nach Lage/Entfernung zu schützenswerten Nutzungen) ggf. auf differenzierte Nutzungen bzw. planerische Lösungen (abschirmende Gebäudestellungen, technische Lösungen) im Rahmen eines städtebaulichen Entwurfs geachtet werden muss.

Eine erste Erschließungsplanung (siehe rechts, SRP im Auftrag des Zweckverbandes Conn Barracks) ist als zentrales Element des Nachnutzungskonzeptes Grundlage der noch laufenden Wertermittlung. Die Bereiche 1.1 bis 1.6 im Nordwesten werden bis auf weiteres – auch über das Jahr 2025 hinaus – vom Freistaat Bayern als ANkER-Einrichtung genutzt werden. Auf Grund der ANKER-Einrichtung ist der teilweise Neubau der Zufahrt zur B303 (Zufahrt durch die Bereiche 4.1 und 4.2, siehe Planung). Eine Lärmschutzwand bzw –wall in Abgrenzung zur ANkER-Einrichtung wird vom Freistaat Bayern finanziert, wie in einem öffentlich-rechtlichen Vertrag mit diesem Ende des Jahres 2022 vereinbart werden konnte.

Ansprechpartner

Ihre Ansprechpartner rund um das Thema Konversion im Landkreis Schweinfurt sind

Tobias Blesch

Frank Deubner

Tel.: 09721/55-695 bzw. 09721/55-688
Mail: konversion@lrasw.de

Landratsamt Schweinfurt
Schrammstr. 1
97421 Schweinfurt