Landkreis Schweinfurt. Der Landkreis Schweinfurt trauert um seinen langjährigen Kreisbrandrat a.D. Georg „Schorsch“ Seufert. Der Ehrenkreisbrandrat und Träger der Ehrenurkunde des Landkreises ist am 23. Oktober im Alter von 86 Jahren gestorben.
„Mit Georg Seufert verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit, die die Entwicklung der Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt äußerst positiv beeinflusst und geprägt hat“, sagt Landrat Florian Töpper. „Georg Seufert hat maßgeblich zum Zusammenwachsen des neustrukturierten Landkreises Schweinfurt beigetragen. Für seine Verdienste und seinen stets am Gemeinwohl orientierten Einsatz sind wir sehr dankbar. Wir werden sein Wirken in Ehren halten.“
Der amtierende Kreisbrandrat Alexander Bönig erklärt: „Er war ein stets geradliniger und korrekter Feuerwehrmann, der über viele Jahrzehnte pflichtbewusst, kameradschaftlich und mit viel Leidenschaft Verantwortung für die Feuerwehren in unserer Region übernommen hat. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“
Geboren am 22. August 1939 in Magdeburg, trat Georg Seufert 1957 der Feuerwehr Unterspiesheim bei. Im Jahr 1964 wurde er deren Kommandant, bevor er 1967 zum stellvertretenden Kreisbrandinspektor des damaligen Landkreises Gerolzhofen ernannt wurde.
Nach der Gebietsreform wurde er mit Wirkung zum 1. Juli 1972 Kreisbrandmeister im neugebildeten Landkreis Schweinfurt und war fortan für die Feuerwehren Gochsheim, Grafenrheinfeld, Heidenfeld, Hirschfeld, Röthlein, Schwebheim, Sennfeld und Weyer zuständig. Im Jahr 1981 übernahm er das Amt des Kreisbrandinspektors für den südlichen Landkreis Schweinfurt. Am 16. März 1986 wählten die Kommandanten der Feuerwehren des Landkreises Schweinfurt Georg Seufert zum Kreisbrandrat. Dieses Amt begleitete er bis 30. April 2001.
Neben der Funktion des Kreisbrandrates war Seufert auch über die Landkreisgrenze hinaus im Feuerwehrwesen engagiert. So war er von 1995 bis 2001 Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Unterfranken.
Auf Landesebene war er Mitglied im Verbandsauschuss des Landesfeuerwehrverbandes Bayern und Fachbereichsleiter des Fachbereichs Technik. Im Jahr 2001 wurde er zum Ehrenmitglied des LFV Bayern ernannt. Beim Deutschen Feuerwehrverband (DFV) war Seufert Mitglied im Fachbereich Technik und im Normenausschuss DIN. Zudem gehörte er dem Ausschuss des DFV an und war Teil des DFV-Präsidiums.
Auch bei seiner Heimatfeuerwehr Unterspiesheim war Seufert weiterhin aktiv und von 1997 bis 2003 Vorsitzender des örtlichen Feuerwehrvereins. Die Vereinsführung würdigte sein Engagement im Jahr 2003 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied, zudem wurde er im Rahmen des 150. Jubiläums im Jahr 2024 zum Fahnenpaten ernannt.
Georg Seufert hat in seiner Amtszeit das Feuerwehrwesen im Landkreis Schweinfurt maßgeblich beeinflusst. Auf seine Initiative hin wurde in der ehemaligen Landwirtschaftsschule in Niederwerrn das heutige Ausbildungszentrum mit Atemschutzwerkstatt eingerichtet. Im Jahr 1988 führte Seufert eine landkreisweite, einheitliche Ausbildung zum Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Sprechfunker und Truppmann/Truppführer ein. Auch die Jugendarbeit stand für Seufert immer ganz oben auf der Agenda. Bereits in seiner Zeit als Kreisbrandinspektor war er zugleich Kreisjugendwart des Landkreises Schweinfurt, unter seiner Regie entstand der bis heute jährlich stattfindende Kreisjugendfeuerwehrtag.
Für sein Wirken erhielt Seufert zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. So wurde er mit dem Deutschen und dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold geehrt. Für besondere Verdienste um das Feuerlöschwesen wurde Seufert mit dem Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens in Bayern ausgezeichnet. Der Landkreis Schweinfurt würdigte seine Verdienste mit der Ernennung zum Ehrenkreisbrandrat des Landkreises und der Verleihung der Ehrenurkunde im Jahr 2001.

