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© Anand Anders
Bei der Unterzeichnung des Gesellschaftsvertrags der Nahverkehr Mainfranken GmbH am 11. Dezember 2017 machten Landrat Thomas Bold (Bad Kissingen), Bürgermeisterin Sorya Lippert (Schweinfurt), Landrat Florian Töpper (Schweinfurt Land), Oberbürgermeister Christian Schuchardt (Würzburg), Landrat Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld), Landrätin Tamara Bischof (Kitzingen), Landrat Thomas Schiebel (Main-Spessart), Landrat Eberhard Nuß (Würzburg Land), Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer und Landrat Wilhelm Schneider (Haßberge) einen Riesenschritt in Richtung einheitlicher Wabentarif in ganz Mainfranken.

1 Jahr Nahverkehr Mainfranken GmbH

Der Blick geht zufrieden zurück und motiviert nach vorne

Würzburg / Schweinfurt. Ein Jahr ist seit der Gründung der Nahverkehr Mainfranken (NVM) GmbH am 11. Dezember 2017 im Würzburger Rathaus vergangen. Es war quasi der offizielle Startschuss für einen gemeinsamen Verkehrsverbund aus Stadt und Landkreis Würzburg, den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen, Haßberge sowie Stadt und Landkreis Schweinfurt. Die Thematik und der Weg zum finalen Ziel, das war von Anfang an allen Beteiligten klar, sind sehr komplex und langwierig. Doch mit dem bislang Erreichten zeigten sich alle Akteure bei ihrem jüngsten Treffen zufrieden und blickten gleichzeitig motiviert nach vorne.

Das vorrangige kurzfristige Ziel der NVM GmbH besteht in der Integration der Verkehrsunternehmen des bestehenden Verbundes (VVM GmbH) über Kooperationsverträge. „Hier sind die Verhandlungen weit fortgeschritten und die geplante Neustrukturierung des aktuellen Verbundes zum 1. Januar 2020 ist sehr wahrscheinlich“, berichtet Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Vorsitzender der NVM GmbH.

Für die Fahrgäste ändert sich durch diese Neustrukturierung nichts. Sie ist allerdings notwendig, um eine Verbundraumerweiterung dieser Größenordnung durchführen zu können. Immerhin wäre der Verkehrsverbund dann, gemessen an der Einwohnerzahl (940.000), der drittgrößte in Bayern, bezogen auf die Fläche wäre es sogar der zweitgrößte, nach Nürnberg (VGN).

Landrat Florian Töpper (Landkreis Schweinfurt), stellvertretender Vorsitzender der NVM GmbH, erklärt die nächsten Schritte: „Die NVM GmbH wird in enger Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen in 2020 eine umfangreiche Verkehrserhebung in allen unseren Städten und Landkreisen durchführen lassen, um das Fahrgastverhalten besser analysieren zu können.“ Das hierfür notwendige Lastenheft und die Finanzierung sind weitestgehend fertiggestellt. Vor einer Ausschreibung der Verkehrserhebung im 2. Quartal 2019 müssen noch einige rechtliche Details bezüglich des Verfahrens geklärt werden.

Zur Begleitung der Verkehrserhebung möchte die NVM GmbH eine(n) hauptamtliche(n) Geschäftsführer(in) einstellen. Diese(r) kann zudem den weiteren operativen und personellen Aufbau der NVM GmbH zum 1. Januar 2020 von Beginn an mitbegleiten.

„Das Hauptziel der NVM GmbH ist jedoch nach wie vor die Verbundraumerweiterung zum 1. August 2022, von der die ganze Region profitieren wird. Aktuell liegen wir im vorgegebenen Zeitplan, allerdings ist dieser auch stark von externen Faktoren abhängig, auf die wir kaum Einfluss haben“, sagt Schuchardt. So stellt etwa die bayerische Staatsregierung wesentlich mehr Mittel für den ÖPNV bereit, aber es gibt, auch bedingt durch den Regierungswechsel, noch keine Richtlinien, wie diese Fördermittel aufgeteilt werden. Hier soll jedoch nach Aussagen aus dem Ministerium zeitnah Klarheit herrschen, um die Umsetzung von verschiedenen Projekten angehen zu können.